Die Geschichte der Lebenshilfe Essen ist mittlerweile eine Geschichte von über 60 Jahren.
Hier möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick geben.
Am 22. März 1961 wird in Essen der 36. Ortsverein der Lebenshilfe in Deutschland gegründet. Tom Mutters, der Mitbegründer der Lebenshilfe in Deutschland, unterstützt den Ortsverein Essen bei der Vorbereitung der Gründungsversammlung. Im CVJM-Heim an der Hindenburgstraße spricht er vor etwa 200 Eltern und Freunden geistig behinderter Kinder über die Aufgaben und die Arbeit des Vereins. Bei der Gründung hat die Lebenshilfe Essen 66 Elternteile und 17 fördernde Mitglieder. Ein Auszug aus der Niederschrift beschreibt die Gründungsversammlung: „Etwa 200 Personen waren der Einladung gefolgt. Der (erste) Vorstandsvorsitzende Dr. Sauerbrei […] gab […] einen kurzen Überblick über die im […] Bundesgebiet geleistete Arbeit. Er sagte, dass durch die ‚Lebenshilfe‘ die Kinder erfasst werden sollen, die nach bestehendem Schulgesetz keinerlei Bildung erhalten." Damals sahen sich die Eltern mit ihren Problemen alleingelassen. Von einer gesellschaftlichen Integration der Menschen mit geistiger Behinderung konnte nicht die Rede sein. Sie wurden zu Hause betreut und versorgt, nahmen am öffentlichen Leben kaum teil. Ziel war es, die Eltern zu ermutigen, in die Öffentlichkeit zu gehen und das direkte Umfeld auf die besondere Problematik der Menschen mit geistiger Behinderung aufmerksam zu machen.
1964 erfolgt die Gründung des Landesverbandes der Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen. Die Lebenshilfe Essen wird 1965 als einer der ersten Ortsvereine Mitglied.
Ab 1975 hat die Lebenshilfe Essen als erster Ortsverein eine eigene Sportabteilung (Sportliche Höhepunkte sind u.a. Fußballturniere, Kegelturniere, Schwimmfeste, Leichtathletikfeste und Tischtennisturniere); besondere Bedeutung kommt hier der bis heute aktiven und erfolgreichen Judogruppe zu.
Seit 1976 wird regelmäßig eine große Karnevalsveranstaltung organisiert.
Außerdem wird 1979 die erste Geschäftsstelle der Lebenshilfe Essen im Haus des Evangelischen Stadtkirchenverbandes eröffnet, wo sie bis zu ihrem Umzug in eigene Räumlichkeiten im Jahre 1985, bleibt. Die Familienbildungsstätte der Lebenshilfe Essen wird durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) anerkannt und ist bis 2002 im sportlichen, musisch-kreativen und handwerklichen Bereich aktiv.
Vom 3. bis 5. Mai 1979 findet in Essen die erste Tagung „Sport für geistig Behinderte“ statt.
Bereits 1982 beginnen die ersten Planungen für den Bau einer Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung. Mit Hilfe der Stadt Essen und in Kooperation mit dem „Hilda-Heinemann Haus“ (in Trägerschaft der Wohnstätten für geistig Behinderte gGmbH, deren Mitgesellschafter die Lebenshilfe Essen ist) wird in Essen-Haarzopf ein geeignetes Grundstück gefunden.
Im Januar 1991 nimmt die Wohnstätte „Haus Haarzopf“ als erste Wohneinrichtung ihren Betrieb auf.
Am 1. März 1996 wird die Außenwohngruppe „Im Mühlenbruch“ in Essen-Stoppenberg eröffnet.
Im Zuge des Enthospitalisierungsprogramms des LVR nimmt am 17. November 1997 die Wohnstätte „Haus Drostenbusch“ als gemeindenahe Einrichtung, u.a. mit elf Bewohner*innen aus den Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau, ihren Betrieb auf.
1999 wird das Dachgeschoss der Wohnstätte „Haus Haarzopf“ wird ausgebaut. Damit geht ein Abbau der Doppelzimmer einher.
Am 1. Februar 2000 wird die Außenwohngruppe „Goethestraße“ im Essener Südviertel gegründet.
2001 wird der integrative „Kreativladen“ der Lebenshilfe Essen in Essen-Haarzopf eröffnet.
Am 15. März 2002 entsteht die Außenwohngruppe „Hüskenbörde“ in Essen-Bergerhausen.
In ihrer Funktion als Mitgesellschafter ist die Lebenshilfe Essen 2003 an der Eröffnung des „Haus im Winkel“ (in Trägerschaft der Wohnstätten für geistig Behinderte gGmbH) in Essen-Dellwig beteiligt.
Aufgrund ihrer großen Verdienste für die Lebenshilfe Essen, deren Vorsitzende sie von 1984 bis 2004 war, wird Ulrike Temming auf der Mitgliederversammlung am 3. November 2004 zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Mitglied des Landesvorstandes von 1988 bis 2004 erhält sie in Anerkennung ihrer verdienstvollen Arbeit zum Wohle der Menschen mit geistiger Behinderung zudem die Ehrennadel des Landesverbandes der Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen.
2008 entstand die Wohngruppe „Humboldtstraße 301“.
Die Lebenshilfe Essen Service gGmbH wurde am 19.09.2008 gegründet bzw. in das Handelsregister eingetragen.
Mit der Gründung der Lebenshilfe Essen Service gGmbH gehen im darauffolgenden Jahr, 2009, auch die Eröffnung der Abteilungen Ambulant Unterstützes Wohnen und Familienunterstützender Dienst einher.
Auch in 2009 wird die „Beratungsstelle“ der Lebenshilfe Essen in die KoKoBe eingegliedert.
Im Jubiläumsjahr des Lebenshilfe Essen e.V., 2011, wird mit einen „Spiel und Sport“-Fest auf dem Gelände der Comenius-Schule gefeiert.
2012 zieht die Geschäftsstelle von der Humboldtstr. 299 in das neue „Lebenshilfe-Center“ an der Apostelkirche in Essen-Fronhausen.
Außerdem wird im Jahr 2012 auch der neue Dienst der Heilpädagogischen Familienhilfe gegründet. Die erste Einrichtung dieser Art von Familienhilfe in Essen.
2013 baut die Lebenshilfe die Wohnungen an der Styrumer Straße für das unterstütze Wohnen von Menschen mit Behinderung.
Durch den immer weiter wachsenden Umfang an benötigten Büroräumen zieht die Geschäftsstelle der Lebenshilfe Essen 2015 in das Bürogebäude an der Harkortstraße um.
2016 übernimmt das AUW die Betreuung der Wohngemeinschaft Jona-Woge in Essen-Werden.
Ebenfalls in 2016 wird das Kompetenzzentrum Autismus gegründet.
Im Jahr 2018 gründete die Lebenshilfe Essen im Verbund mit weiteren Trägern der Selbsthilfe die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung, kurz: EUTB.
Am 01.09.2018 eröffnet der ambulante Pflegedienst der Lebenshilfe Essen. Zunächst als spezialisierter Anbieter für Menschen mit Behinderung, nach einer Konzeptumstellung auch für alle Menschen, die Hilfe eines Pflegedienstes benötigen. Die Versorgung findet bei den Menschen zu Hause statt. Aber auch Besuche in einer Schule, Werkstatt für Menschen mit Behinderung und in Wohngruppen sind möglich. Die Versorgung umfasst auch alle Maßnahmen der Behandlungspflege (z.B. Medikamentenversorgung, Wundversorgungen).
Am 01.12.2018 eröffnet die Lebenshilfe Essen die erste inklusive KiTa in Essen, im Stadtgebiet V. In der KiTa Glückauf werden insgesamt 86 Kinder im Alter von 2-6 Jahren betreut, in 4 Gruppen betreut. Die KiTa ist ein Neubauprojekt, welches vollumgänglich auf die Bedürfnisse einer Kindertageseinrichtung abgestimmt ist. Nach erster Orientierung im Stadtgebiet, gelingt es der KiTa Glückauf im Sommer 2020, unter pandemischen Bedingungen, erfolgreich am Zertifizierungsverfahren zum Familienzentrum NRW teilzunehmen.
Am 15.6.2019 eröffnet die Lebenshilfe Essen die zweite inklusive KiTa im Stadtgebiet V in Essen. In der KiTa Grubengold werden insgesamt 45 Kinder im Alter von 0-6 Jahren in drei Gruppen betreut. Die KiTa ist ein Neubauprojekt, welches vollumgänglich auf die Bedürfnisse einer Kindertageseinrichtung abgestimmt ist.
Im Jahr 2020 stehen gleich zwei Neugründungen ins Haus: Das FASD-Zentrum mit der Spezialisierung auf das Fetale Alkohol Syndrom, und das inCLOU: Das Inklusionsunternehmen der Lebenshilfe Essen gGmbH.
Hier werden bietet Dienstleistungen in den Bereichen Büroservice, Hausmeisterservice und IT-Service an. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten Hand in Hand und sind Kolleg*innen auf Augenhöhe. Als eine von vielen Möglichkeiten der beruflichen Verwirklichung stehen Ausbildungsplätze in den Berufen "Kaufleute für Bürokommunikation" und "Kaufleute im Sozial- und Gesundheitswesen" zur Verfügung.
Am 15.11.2021 eröffnet die Lebenshilfe Essen die dritte inklusive KiTa im Stadtgebiet V in Essen. In der KiTa Zechenzwerge werden insgesamt 24 Kinder im Alter von 2-6 Jahren betreut. Die KiTa ist ein Umbauprojekt eines Privatinvestors. Auf 222qm haben die Kinder ausreichend Raum zum Spielen, Lernen und Entdecken.
Am 01.09.2022 eröffnet die Lebenshilfe Essen die vierte inklusive KiTa im Stadtgebiet II in Essen. In der KiTa Bergflöhe werden insgesamt 60 Kinder im Alter von 2-6 Jahren betreut. Die KiTa ist ein Umbauprojekt und befindet sich im Souterrain eines Bürogebäudes. In den Räumen einer ehemaligen Kantine, wurden Spiel-, Lern- und Erlebnisräume für Kinder geschaffen. Besonders ist das Außengelände, welches sich einige Meter vom Hauptgebäude entfernt befindet und durch eine eigene Zuwegung erreicht werden kann.
Am 01.04.2024 wird an der Jagdstraße in Essen eine Inklusive Tagespflege eröffnen. Hier finden Menschen mit und Ohne Behinderung einen Ort, wo sie betreut werden und viele Aktivitäten für Abwechslung sorgen. Täglich wird gemeinsam gekocht. Ein großes Grundstück erlaubt bei gutem Wetter Aktionen rund um den Garten. Zudem werden in dieses Gebäude zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderungen einziehen. Hier schafft die Lebenshilfe Essen kleine Apartmenteinheiten für die Bewohner*innen der bisherigen Außenwohngruppen „301“ und „Hüskenbörde“.
Zum 01.01.2025 plant die Lebenshilfe Essen eine weitere KiTa auf der Saatbruchstraße. Geplant ist es hier eine 4-gruppige Einrichtung für Kinder im Alter von 0-6 Jahren zu eröffnen. Des Weiteren planen wir an diesem Standort eine zentrale Großküche zu errichten.